Sonntag, 30. Dezember 2007

Die Geldwirklichkeit existiert allein in den Büchern der Banken

oder

Was wir aus dem Monatsbericht der Bundesbank herauslesen können

Ernst Dorfner


Mit dem Erscheinen des Heftes 147 der Zeitschrift für Sozialökonomie ist neuerdings ein heftiger Diskurs über die Fähigkeit der Geldschöpfung der Geschäftsbanken losgetreten worden. Während Christopher Mensching diese Fähigkeit bejaht und generell die These der Entstehung des Geldes aus Krediten vertritt, bestreitet Helmut Creutz dies nach wie vor heftigst. Die Fähigkeit der Geldschöpfung hätte demnach nur die Bundesbank, und die Bereitstellung von Buchgeld setze den Einsatz von Bargeld voraus. Zudem sieht er keine Notwendigkeit, zusätzliches Geld zu schöpfen, denn die Einlagen des Bankenpublikums (Nicht-Banken) bei den Geschäftsbanken wären stets höher als die von den Geschäftsbanken vergebenen Kredite. Die von ihm geführte Beweise bauen dabei auf Ziffern aus dem Monatsberichten der Deutschen Bundesbank auf, wo er aus Übersicht IV einen Überschuss der Einlagen bei den Banken über den von ihnen vergebenen Krediten „herausliest“.

Was nun aber aus dem Gesamtzusammenhang -ohne Herauslese - heraus gelesen werden kann, wird im Weiteren versucht darzustellen.

.A propos “Geldwirklichkeit“: Was meine Frau und ich an Geld haben, das in unseren Geldbörsen und Kassetten zu suchen, führt in die Irre. Es findet sich vielmehr in den Büchern „unserer“ Bank. Wir vertrauen der Bank, darüber Buch zu führen, was wir an Geld besitzen. Für alle Kunden der Bank findet sich das dann zusammengefasst in deren Bankbilanz. Und alle Bankbilanzen zusammengefasst –„ konsolidiert“ – , finden sich in Übersicht IV der Monatsberichte der Bundesbank - oder der Österreichischen Nationalbank. Was wir also alle zusammen an Geld besitzen, und was wir an Schulden (gegenüber den Banken) haben, das findet sich in den Büchern. Damit aber wird das, worüber wir keinen Überblick mehr haben, wo „viel“ in den vielen Nullen verschwimmt, auf einmal greifbar. Und:
Wir können dann von der Wirklichkeit reden.
Nun kann man sicher allerlei gegen diese Wirklichkeit einwenden – eines jedoch nicht: dass diese Wirklichkeit wirkt. Und wir wissen müssen, wie sie wirkt, wenn wir diese Wirklichkeit ändern wollen.


Grundlage unserer Betrachtungen ist der Monatsbericht der Deutschen Bundesbank (hier für Dezember 2005), und dort die

1. Übersicht II, Bankstatistische Gesamtrechnung in der Europäischen Währungsunion, 2. Konsolidierte Bilanz der Monetären Finanzinstitutionen (MFIs), wobei hier lt. Fußnote * dazuzählen: die Banken einschließlich Bausparkassen, Geldmarktfonds sowie die Europäische Zentralbank und Zentralnotenbanken.
Übersicht II entsteht aus der Konsolidierung von Übersicht III und IV, somit des gesamten Bankensystem einschl. Bundesbank
Wir betrachten hier nur die Ziffern für den Deutschen Beitrag, da wir nur diese mit den Ziffern von Übersicht IV vergleichen können.

2. Übersicht III, Konsolidierter Ausweis des Eurosystems
Übersicht III zeigt die Ziffern der Bundesbank allein

3. Übersicht IV, Banken, 1. Aktiva und Passiva der Monetären Finanzinstitutionen (ohne Deutsche Bundesbank) in Deutschland.
Übersicht IV zeigt die Ziffern der Geschäftsbanken allein – dabei sowohl die Ziffern für die Beziehungen der Banken untereinander, als auch die zwischen Banken und Nicht-Banken.

Wir sehen im:
Tabellenkopf von Übersicht II, Aktiva: Dort finden wir zusammengefasst:
· Kredite
· Aktiva gegenüber dem Nicht-Euro-Währungsgebiet (NEWg)
· sonstige Aktivposten

Tabellenkopf von Übersicht II, Passiva: Dort finden wir zusammengefasst:
· Bargeldumlauf,
· Einlagen von Nichtbanken (Nicht.MFIs) im EWg
· Repogeschäfte mit Nichtbanken im EWg
· Geldmarktfondsanteile
· Begebbare Schuldverschreibungen
· Verbindlichkeiten gegenüber dem NEWg
· Kapital und Rücklagen
· Überschuss der der Inter-MFI-Verbindlichkeiten
· Sonstige Passivpositionen
(Teil „Nachrichtlich“ gehört nicht mehr dazu)

***
Tabellenkopf von Übersicht III, Aktiva: Dort finden wir zusammengefasst:
· Aktiva insgesamt
· Gold und Goldforderungen
· Forderungen in Fremdwährung an Ansässige außerhalb des EWg
· Forderungen in Fremdwährung an Ansässige im EWg
· Forderungen in Euro an Ansässige außerhalb des EWg
· Forderungen aus geldpolitischen Operationen in Euro an Kreditsinstitute des EWg
· Forderungen in Euro an Kreditinstitute des EWg
· Wertpapiere in Euro von Ansässigen im EWg
· Forderungen an öffentliche Haushalte
· Sonstige Aktiva

Tabellenkopf von Übersicht III, Passiva: Dort finden wir zusammengefasst:
· Passiva insgesamt
· Banknotenumlauf
· Verbindlichkeiten in Euro aus geldpolitischen Operationen in Euro gegenüber Kreditinstituten des EWg
· Sonstige Verbindlichkeiten in Euro gegenüber Kreditsinstituten des EWg
· Verbindlichkeiten aus der Begebung von Schuldverschreibungen
· Verbindlichkeiten in Euro gegenüber Ansässigen im EWg
· Verbindlichkeiten in Euro gegenüber Ansässigen außerhalb des EWg
· Verbindlichkeiten in Fremdwährung gegenüber Ansässigen im EWg
· Ausgleichsposten für zugeteilte Sonderziehungsrtechte
· Sonstige Passiva
· Intra-Eurosystem-Verbindlichkeiten aus der Begebung von Euro Banknoten
· Neubewertungskonten
· Grundkapital und Rücklage

***
Tabellenkopf von Übersicht IV, Aktiva: Dort finden wir zusammengefasst:
· Kassenbestand
· Kredite an Banken (Nicht-MFIs) im Euro-Währungsgebiet (EWg)
· Kredite an Nichtbanken im EWg
· Aktiva gegen NEWg
· Sonstige Aktivposten

Tabellenkopf von Übersicht IV, Passiva: Dort finden wir zusammengefasst:
· Einlagen von Banken im EWg
· Einlagen von Nichtbanken im EWg
· Verbindlichkeiten aus Repogeschäften mit Nichtbanken im EWg
· Geldmarktfondsanteile
· Begebbare Schuldverschreibungen
· Passiva gegenüber dem NEWg
· Kapital und Rücklagen
· Sonstige Aktiva

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Halten wir vorweg fest: Wir beschäftigen uns hier mit

Bilanzen, also mit Gegenüberstellungen von Vermögen und Schulden der Banken,
wobei
· Kredite = Forderungen der Banken = Vermögen der Banken = Schulden der Nicht-Banken
· Einlagen = Verbindlichkeiten der Banken = Schulden der Banken = Guthaben der Nicht-Banken plus Bargeldumlauf = Geldvermögen der Nicht-Banken
Der Begriff „Einlagen“ ist irreführend. Es sind damit nicht Spareinlagen oder ähnliches zu sehen. Auch die Bundesbank verbucht Einlagen, obwohl sie keine Spargelder entgegennimmt und – nehmen darf.

Wir beschäftigen uns hier jedoch nicht mit der Verbuchungen von Eingängen und Ausgängen von Geld in/aus den Kassen der Banken, so wie es die herkömmliche Vorstellung des Kredites als Einsammeln und Verleihen von Geld vermitteln will.

***
Wenn es nun um Bargeld (Zentralbankgeld) in der Analyse unseres Geldsystems geht, so sehen wir, dass Bargeld in den drei Übersichten nur drei Mal vorkommt:
a. Übersicht II: Bargeldumlauf
b. Übersicht III: Banknotenumlauf
c. Übersicht IV: Kassenbestand

Dabei fällt entscheidend auf:
· In Übersicht 2 erscheint Bargeld auf der Passivseite als „Bargeldumlauf“
Bargeldumlauf 12/04: 125,9 Mrd. Euro

· In Übersicht III erscheint Bargeld auf der Passivseite als „Banknotenumlauf“
Banknotenumlauf 12/04: 136,3 Mrd. Euro

· In Übersicht IV erscheint Bargeld auf der Aktivseite als „Kassenbestand“
Kassenbestand 12/04: 15,1 Mrd. Euro


Die Differenz zwischen der Summe von 125,9 + 15,1 = 141,0 Mrd. Euro und dem Banknotenumlauf von 136,3 Mrd. Euro = 4,7 Mrd. Euro ist im Umlauf von Münzgeld (3,3%) zu suchen.

· Der guten Ordnung halber halten wir in Übersicht III auf der Passivaseite noch die Verbindlichkeiten in Euro aus geldpolitischen Operationen in Euro gegenüber Kreditinstituten des EWg in Höhe von 41,3 Mrd. Euro fest,
die nahezu zur Gänze aus Einlagen auf Girokonten der Bundesbank (einschl, Mindestreserveguthaben) bestehen. Es sind jene Zentralbankgeld-Guthaben, die zur Abwicklung der Buchgeldüberweisungen zwischen den einzelnen Banken erforderlich sind. Sie sind nach Außen hin nicht von Belang.

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Nach Übersicht II betragen die gesamten Aktiva = gesamte Passiva 4511,9 Mrd. Euro (12/ 04),
der Bargeldumlauf mit 125,9 Mrd. Euro beträgt daran 2,8 Prozent.

Übersicht II kommt durch Konsolidierung von Übersicht III und IV zustande.

Die Integration der Bundesbank in das Gesamtsystem nach Übersicht II ist von entscheidender Bedeutung für die Interpretation dieser Bilanz

Halten wir daher vorweg fest:

· Die Bundesbank steht offensichtlich nicht über den Geschäftsbanken und bestimmt so– entgegen einer weitverbreiteten Meinung -- nicht, was insgesamt an Geldmenge vorhanden ist, während sich
· die Geschäftsbanken sich nicht nur mit einem Teil dieser Geldmenge beschäftigen, nämlich jenem Teil, der nicht direkt von den jeweiligen Geldbesitzern zu Käufen verwendet wird.

Der Bargeldumlauf ist so wie das Buchgeld auf der Passivseite verbucht und somit wie letzteres eine Verbindlichkeit des Gesamtsystems, wobei das Bargeld der Bundesbank zugeordnet ist. Bis auf die geringe Kassenhaltung der Banken (s. Übersicht IV) ist das ganze Notenbankgeld (Bargeld) hier enthalten.

Bargeld wie Buchgeld sind Schulden des Bankensystems

Damit aber wird deutlich, dass Bargeld und Buchgeld (täglich fällige Guthaben) hier gleichwertig nebeneinander stehen.

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Übersicht II ist eine ohne Betrachtung innerer Gläubiger/Schuldnerverhältnisse zwischen den einzelnen Geschäftsbanken und dieser mit der Bundesbank.

Übersicht II zeigt somit die nach Außen wirkenden Beziehungen der Banken (MFIs) einschließlich Bundesbank gegenüber den Nichtbanken (Nicht-MFIs), also das, was die Nichtbanken an Geldvermögen und Geldschulden haben.

Übersicht II ist somit keine mehr oder weniger gute Abbildung der Wirklichkeit,
sondern die Wirklichkeit selbst, die als Ganzes nur in den Büchern existiert.

Verkürzt gesagt:
Es gibt nur das Geld, welches in Übersicht II enthalten ist.

Außerhalb des Systems, welches Übersicht II zeigt, gibt es somit kein Geld.
Es gibt kein Outside-money
Alles Geld ist Inside-money

Übersicht II ist die entscheidende Übersicht, mit Übersicht III und IV wird das Zutreffen der aus Übersicht II gewonnenen Erkenntnisse nur bestätigt

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Das Vorhandensein von Outside money würde sich daran zeigen, dass die Bilanz der Bundesbank und die konsolidierte Bilanz der Geschäftsbanken nicht konsolidiert werden können, weil die Bilanz der Bundesbank bereits das ganze Geld – Bargeld und Buchgeld der Bundesbank – auf der Passivseite zeigen würde. Diesem müssten dann dem entsprechende Direkt-Kredite an Nicht-Banken auf der Aktivseite gegenüberstehen. Die Bundesbank müsste also etwas machen, was ihr streng untersagt ist. Dann – und nur dann – könnten die Geschäftsbanken – so wie Creutz meint- auch nur so viel an Krediten (richtiger: Darlehen) vergeben, wie sie „von außen“ an Spareinlagen („erübrigtes Geld“) erhalten. Wobei die Kreditsumme kleiner bzw. gleich sein muss als/wie die Einlagensumme. Die Aktivseite der Bilanz der Geschäftsbanken müsste somit stets einen mehr oder minder großen Überschuss an Bargeld und Buchgeld der Bundesbank aufweisen, welcher die Kredite auf der Aktivseite mit den Spareinlagen auf der Aktivseite zumindest ausgleicht.

Tatsächlich findet sich nun in Übersicht IV auf der Aktivseite ein Kassenbestand an Bargeld in Höhe von bis zu 15,1 Mrd. Euro. Bei einer Bilanzsumme von etwa 6.600 Mrd. Euro sind das längerfristig immer um die 0,2 Prozent der Gesamtaktiva in Höhe von rd. 6.600 Mrd. Euro.
Diesen Kassenbestand aber als den obgenannten Differenzbetrag zwischen Einlagen und vergebenen Krediten zu deuten, scheint m. M. nach schon zahlenmäßig nicht angebracht. Dieser Kassenbestand muss ja allein schon als Puffer für die täglichen Auszahlungen an Bargeld vorhanden sein, da dieses nur von der Bundesbank bereitgestellt werden kann. .

Auch für eine vermeintlich erforderliche Hinterlegung mit der Buchgeldmenge (täglich fällige Guthaben 12/04 : 646,2 + 8,8 = 655,0 Mrd. Euro) mit Bargeld – wie etwa in der sgn. „multiplen Geldschöpfung“ - ist offensichtlich dieser Kassenbestand mit 2,3 Prozent kaum ausreichend.
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Den Bargeld-Puffer möglichst klein zu halten sind die Geschäftsbanken bemüht, weil er ja mit den Zinskosten in Höhe des Diskontsatzes der Bundesbank belastet ist.

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Da
· Schulden sich nur in einer Beziehung darstellen lassen, nämlich der zwischen Schuldner und Gläubiger,
· Geld aber den Schulden auf gleicher Ebene gegenübersteht,
· muss sich auch Geld in einer Beziehung darstellen, und nicht in einem Ding.

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Geldvermögen der Nichtbanken = Bargeldumlauf + täglich fällige Guthaben (Buchgeld) + gebundene Guthaben = Kredite = Geldschulden der Nichtbanken.

Damit können wir festhalten:
Ohne Kredite kein Geldvermögen.
Oder anders herum gesagt:
Es gibt nur so viel Geldvermögen, wie es Kredite gibt.

Damit aber kommen wir zu einer wichtigen Erkenntnis:

Wenn gilt:
Bargeld + Buchgeld + gebundene Guthaben („Spargeld“) = Geldvermögen = Kredite,

dann bedingt ohne Veränderung der rechten Seite (der Höhe der Kredite):
· eine Einzahlung von Bargeld auf ein Buchgeldkonto eine Erhöhung der Buchgeldmenge und vice versa Reduzierung der umlaufenden Bargeldmenge, d.h. eine Schöpfung von Buchgeld bzw. vice versa Vernichtung von Bargeld;
· eine Auszahlung von Bargeld aus einem Buchgeldkonto eine Vernichtung von Buchgeld bzw. vice versa Schöpfung von Bargeld;
· eine Einzahlung von Bargeld auf ein Sparkonto eine Schöpfung von Spargeld bzw. vice versa Vernichtung von Bargeld;
· eine Auszahlung von Bargeld aus einem Sparkonto eine Vernichtung von Spargeld bzw. vice versa Schöpfung von Bargeld;
· eine Einzahlung von Buchgeld auf ein Sparkonto eine Schöpfung von Spargeld bzw. vice versa Vernichtung von Buchgeld;
· eine Auszahlung von Buchgeld aus einem Sparkonto eine Vernichtung von Spargeld bzw. vice versa Schöpfung von Buchgeld;

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Aus Obigen ergibt sich auch: Durch das Einzahlen von Spargeld auf Sparkonten ändert sich - - entgegen einer weitverbreiteten Meinung .- nichts am Geldvermögen der Nicht-Banken.
Sparen vermehrt nicht das Geldvermögen.

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Den Geschäftsbanken ist die Schöpfung und Vernichtung von Bargeld nicht möglich. Dies ist der Bundesbank vorbehalten. Da aber die oben beschriebenen Vorgänge alle im Bereich der Geschäftsbanken vor sich gehen – Bargeld also von den Geschäftsbanken nur durchgereicht wird - , müssen die Geschäftsbanken einen Puffervorrat an Bargeld halten. Dieser beträgt für Dezember 2004 15,1 Mrd. Euro oder 2,3% der Buchgeldmenge.

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In Übersicht II als auch in IV erkennt man, wie langfristig die gesamte Geldmenge wächst, wiewohl sie auch zwischenzeitlich fallen kann. Es geht also sowohl um die Schöpfung wie auch um die Vernichtung von Geld.

Damit kommen wir zur Frage – salopp formuliert --, woher das Geld kommt, das für die Erhöhung der gesamten Geldmenge erforderlich ist, bzw. wohin es verschwindet.

Richtiger ist es allerdings zu fragen, wie denn Geld entsteht und wie es vergeht, also wie es geschöpft und wie es vernichtet wird.

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Übersicht II zeigt:
Geld als Teil des Geldvermögens ist eine Verbindlichkeit des Bankensystem, welcher Forderungen des Bankensystems in Form von Krediten gegenüberstehen.

Rückzahlung eines Kredites mit Geld bedeutet damit, dass eine an das Bankensystem übereignete Verbindlichkeit einer eigenen Forderung gegenübersteht. Sie heben sich gegenseitig auf.
Kredit wie Geld verschwinden durch Kreditrückzahlung.

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Wenn wir zudem uns der Erkenntnis erinnern, der gemäß es nur
so viel Geldvermögen geben kann, wie es Kredite gibt,
die ganze Geldwirklichkeit sich (nur) in den Büchern des Bankensystems findet, somit die
Übersicht II alles Geld beinhaltet, das es zu einem bestimmten Zeitpunkt gibt,
demnach nichts von Außen zufließen oder nach Außen wegfließen kann
dann führt
· die Rückzahlung eines Kredites zu einer Verkürzung der Aktiva , die mit einer Verkürzung der Passiva einhergeht;
Kreditrückzahlung bedeutet Geldvernichtung
· die Aufnahme eines Kredites eine Verlängerung der Aktiva, die mit einer Verlängerung der Passiva einhergeht.
Kreditaufnahme bedeutet Geldschöpfung

Geldschöpfung und Geldvernichtung sind somit Vorgänge im Inneren des Systems, also endogene Vorgänge, demnach unser Geld endogenes Geld (inside-money).

Geld entsteht aus Schulden und verschwindet durch Entschulden

Damit ist das Geheimnis gelüftet, wie denn Geld entsteht und vergeht. Der Vorgang ähnelt dem Vorgang, wie wir ihn bei einem Fesselballon erleben: Dort ist es der endogene Vorgang der Luftausdehnung, der durch Zufuhr von Wärme erfolgt.

Die Frage ist somit einfach zu beantworten , vielleicht zu einfach, aber gerade deshalb so schwer zu erkennen. Sie wird auch dadurch erschwert, dass wir uns so schwer von der Vorstellung von Geld als einem Ding lösen können.

Erfolgt die Kreditrückzahlung bzw. Kreditaufnahme in Bargeld, so muss damit wieder der oben beschriebene Bargeld-Puffer in die innere Betrachtung einbezogen werden.

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Übersicht IV zeigt die MFIs ohne Bundesbank, also allein die Geschäftsbanken sowohl in ihren Außenbeziehungen als auch in ihren Innenbeziehungen. Der Kassenbestand lässt sich nur in Übersicht IV als Vermögen der Geschäftsbanken ausweisen, weil nun zur Bundesbank eine Außenbeziehung besteht.
Dieser Kassenbestand steht als Aktiva an der Stelle von an die Notenbank abgetretenen Wertpapieren. Die Bundesbank verbucht den Kassenbestand als Passiva, denen die hereingenommenen Wertpapiere als Aktiva gegenüberstehen. Werden Bundesbank und Geschäftsbanken zusammen betrachtet, also konsolidiert, dann heben sich Aktiva bei der Geschäftsbank und als Passiva bei der Bundesbank gegenseitig auf, der Kassenbestand fällt heraus. Übrig bleiben die abgetretenen Wertpapiere als Aktiva des Gesamtsystems.

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Ernst Dorfner, 2.Jänner 2006 / korr. 08.01.06 / 11.01.06

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